TRACKSAm Steuer der Begierde: Kunst trifft Autofantasie
14 Min.
Verfügbar bis zum 10/09/2027
Das Auto macht an. In der Werbung als Attribut der Verführung und Zeichen der Männlichkeit dargestellt, wird es zu einem Objekt der Begierde, das vor allem für Männer bestimmt ist. 1993 wagte Audi sogar den Slogan: „Er hat einen Audi, er wird die Frau bekommen.“
Heute kaufen Frauen genauso viele Autos wie Männer, doch in den Köpfen der Menschen hat sich der Wandel noch nicht vollzogen.
Das Auto bleibt ein Phallussymbol par excellence, doch seine Karosserie wird regelmäßig mit den Kurven einer Frau verglichen. Die erotische Aufladung des Autos wird durch das Kino aufgegriffen und popularisiert, von James Bond, der seine Eroberungen in einem Aston Martin mitnimmt, über Gatsby, der Daisy in seinem Rolls-Royce verführt, bis hin zum sadomasochistischen Paar in David Cronenbergs Film „Crash“, das Verkehrsunfälle verursacht, um sich sexuell zu erregen... Und je mehr das Auto mit Körper und Sex in Verbindung gebracht wird, desto mehr werden ihm menschliche Qualitäten zugeschrieben.
Einige „Mechanophile“ werden von der wunderbaren Mechanik motorisierter Fahrzeuge angezogen, aber pflegen nicht eigentlich alle Fahrerinnen und Fahrer sehr intime Beziehungen zu ihren Fahrzeugen?
Tracks setzt sich hinter das Lenkrad und trifft KünstlerInnen, die die seltsame, fast fleischliche Beziehung der Gesellschaft zum Auto hinterfragen und die sexistische Dynamik unter der Motorhaube umkehren wollen.
Regie
DIVERS
Produktion
PROGRAM 33
Journalist
Tess Aibar
Land
Frankreich
Jahr
2024