Afghanistan: Die Taliban wittern ihre ChanceARTE Reportage
25 Min.
Verfügbar bis zum 05/03/2026
Sendung vom 24/05/2019
Wenn Präsident Trump die US-Truppen aus dem Land zurückzöge, könnten Taliban und IS die Oberhand gewinnen.
14 000 US-Soldaten sind heute, 18 Jahre nach der Intervention gegen das Taliban-Regime, in Afghanistan stationiert - zur Unterstützung der afghanischen Armee im Rahmen einer NATO-Mission gegen die Taliban und andere islamistische Terrorgruppen. 2017 noch war Afghanistan das Land in der Welt, in dem der Terror die meisten Opfer forderte – die Zahl der zivilen Opfer war seit 10 Jahren nicht mehr so hoch. So instabil war die Lage noch nie, denn die Taliban kontrollieren heute wieder große Teile des Landes und Gruppen des afghanischen Ablegers des IS verüben regelmäßig tödliche Anschläge, auch in der Hauptstadt Kabul.
Nach Ansicht vieler Experten hat die afghanische Armee, geschwächt durch die Korruption und die in Massen desertierenden Soldaten, ohne die Schlagkraft der US-Truppen kaum eine Chance gegen den islamistischen Terror. Angesichts dieser Schwäche greifen in vielen Dörfern Selbstverteidigungsmilizen zu den Waffen, zum Teil finanziell unterstützt durch den Staat. Allerdings wirft man ihnen häufig Machtmissbrauch, brutale Übergriffe, auch Folter und Kriegsverbrechen vor, als Folge der territorialen Konflikte zwischen den Clanchefs. Diese Konflikte könnten Taliban und IS nach einem Abzug der US-Truppen für sich nutzen.
Regie
Margaux BENN
Autor:in
Margaux BENN
Sandra Calligaro
Land
Frankreich
Jahr
2019