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Drei Wege Zum See

97 Min.

Verfügbar bis zum 31/01/2025

Eine Starfotografin in der Existenzkrise kehrt an den Ort ihrer Kindheit zurück. In seinem zweiten Fernsehfilm fasst Michael Haneke eine Erzählung von Ingeborg Bachmann in Bilder und entwirft das Porträt einer Frau am Scheideweg.

 

Die knapp fünfzigjährige Starfotografin Elisabeth Matrei steckt mitten in einer Sinnkrise und kehrt an den Ort ihrer Kindheit in Österreich zurück. In Klagenfurt verbringt sie ein paar Urlaubstage im Haus der Familie, das von ihrem verwitweten Vater allein bewohnt wird. Im Gespräch mit dem alternden Vater und bei langen Spaziergängen um den Wörthersee kommen Erinnerungen an die Jugend und an die prägenden Begegnungen ihres Lebens hoch: die tiefe Verbundenheit mit dem viel jüngeren Bruder, aufgrund derer sie nie Mutter wurde; die leidenschaftliche Liebe zu dem Fotografen Trotta, durch den sie ihre Berufung entdeckte; ihre kurze Ehe mit einem wunderlichen Amerikaner und ihr aktuelles Verhältnis mit dem gut zwanzig Jahre jüngeren Philippe in Paris.

 

Wege ohne Ziel

Elisabeth geht spazieren, um der gewohnten Hektik ihres Lebens zu entkommen, Bilanz zu ziehen und irgendwie weiterzumachen. So wie sie den See nie zu erreichen scheint, gerät auch die Introspektion zu einem Weg ohne Ziel, gepflastert mit ungelösten Konflikten, schmerzlichen Erinnerungen und existenziellen Fragen. Michael Hanekes zweiter Fernsehfilm nach einer 1972 erschienenen Erzählung der österreichischen Schriftstellerin Ingeborg Bachmann vermischt gekonnt die Zeitebenen und ergründet das innere Labyrinth einer Frau, die es weit gebracht hat und sich doch von sich selbst zu befreien sucht. Auf dem Weg stellt er die Frage, was eigentlich Heimat bedeutet, und befasst sich ganz nebenbei mit Österreichs unverarbeiteter Nazi-Vergangenheit. Ein Frühwerk, dass im Kern fast alle Ingredienzien künftiger Haneke-Filme enthält.

Mit

  • Ursula Schmidt (Elisabeth Matrei)

  • Guido Wieland (Vater Matrei)

  • Walter Schmidinger (Trotta)

  • Bernhard Wicki (Branco Trotta)

  • Yves Beneyton (Philippe)

  • Axel Corti (Erzähler)

Regie

Michael Haneke

Drehbuch

Michael Haneke

Autor:in

Ingeborg Bachmann

Produktion

  • SWF

  • ORF

Produzent/-in

Rolf von Sydow

Kamera

Igor Luther

Schnitt

Helga Scharf

Kostüme

Barbara Langbein

Maske

Erika Elfert

Ton

  • Wilhelm Dusil

  • Harald Lill

Land

Österreich

Jahr

1976

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