Sting im Panthéon

Sting und das Panthéon – ein Popmythos an einem geschichtsträchtigen Ort. Wenn der Superhit „Message In A Bottle" (1979) in dieser unverkennbaren Stimme unter dem himmelstrebenden Gewölbe des Monuments erklingt, scheint die Zeit stillzustehen. Stings Motto „Nie ohne meine Bassgitarre“ gilt auch hier, beim Privatkonzert zum 50. Geburtstag des beliebten französischen Musikradiosenders FIP. „Eine große Ehre“, so der internationale Star.

Rasant wie der Eurostar verlief die beeindruckende Karriere des Gentleman-Rockers, von den ersten Hits mit der 80er-Kultband Police über internationale Solo-Erfolge bis hin zu weniger bekannten Produktionen. Der, den Bob Geldof den „Talentiertesten seiner Generation“ nannte, beginnt seine Performance mit der eindringlichen Ballade „Shape of My Heart". Autor dieses Werks ist der mit Sting befreundete Gitarrist Dominic Miller, der auch diesmal mit dabei ist, zusammen mit Frédéric Renaudin an den Keyboards, Rhani Krija am Schlagzeug sowie den Begleitstimmen Sophie Thiam und Othman Coradidi.

Der immer noch knackige Siebzigjährige stellt in diesem Privatkonzert auch Titel aus seinem neuen Studioalbum „The Bridge“ vor (erschienen einen Monat nach der Aufzeichnung, im November 2021), unter anderem „If It’s Love“, einen Gute-Laune-Song mit gepfiffener Intro, sowie „Rushing Water“. Die Auskopplung „Fragile“ seines Albums „Nothing Like The Sun“ aus dem Jahr 1987, eine Hommage an einen von den Contras in Nicaragua ermordeten amerikanischen Ingenieur, schlägt dann den Bogen zu seinem politischen und sozialkritischen Engagement. Sting, mit bürgerlichem Namen Gordon Matthew Thomas Sumner und Sohn eines Werftarbeiters aus Newcastle, war für FIP nicht zuletzt aufgrund seiner langjährigen Beziehung zu Frankreich eine selbstverständliche Wahl: Sting lebt in Senlis nördlich von Paris, hat schon immer viel mit französischen Künstlern zusammengearbeitet und war ein Jahr nach den Terroranschlägen vom 13. November 2015 der erste, der wieder im Bataclan auftrat. Mit diesem Ausnahme-Konzert stellt der Weltstar wieder einmal die gesamte Spannbreite seiner Kunst unter Beweis.