Brasilien: Wie Profitgier den Wald vernichtetARTE Reportage
13 Min.
Verfügbar bis zum 02/05/2025
Wo noch vor wenigen Jahren dichter Urwald stand, im brasilianischen Bundesstaat Rondonia im Süden des Amazonasgebiets, ragen heute verkohlte Baumstümpfe aus brandgerodeter Erde, dazwischen weiden weiße Zebu-Rinder. Holzfäller, Rinderzüchter und Sojabauern haben allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres eine Regenwaldfläche von der Größe New Yorks gerodet – ein Anstieg um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Bewaffnete Kräfte mächtiger Großgrundbesitzer dringen selbst ein in das Schutzgebiet des Volkes der Karitiana. Sie legen Feuer und roden den Regenwald. Die Ureinwohner haben Angst, vertrieben zu werden, weil die Regierung unter dem Präsidenten Bolsonaro die Invasoren gewähren lässt.
Allein im Amazonasgebiet wurden laut der Organisation Human Rights Watch in den letzten zehn Jahren mehr als 300 Menschen in Folge von Land- und Ressourcenkonflikten getötet. Von den über 300 Tötungsdelikten kamen lediglich 14 vor Gericht. In der Regel wurde also niemand für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen.
Regie
Eberhardt Rühle
Autor:in
Eberhardt Rühle
Land
Deutschland
Jahr
2020