GEO ReportageÄthiopiens gefräßige Hochland-Affen
53 Min.
Verfügbar bis zum 27/04/2025
TV-Ausstrahlung am Samstag, 29. März um 08:40
Sendung vom 07/01/2019
- Untertitel für Gehörlose
Das Leben im Hochland von Äthiopien ist für viele Bauern ein täglicher Überlebenskampf, auch im Bergdorf Sona auf 3.500 Meter Höhe. Hier, inmitten des Simien-Nationalparks, müssen sich die Menschen das Land mit Primaten teilen: den gefräßigen Dscheladas. Wie Heuschrecken fallen die Affen über die Kornfelder her. Aber Dscheladas stehen unter strengem Naturschutz ...
Das Leben im Hochland von Äthiopien ist für viele Bauern ein täglicher Überlebenskampf, auch im Bergdorf Sona auf etwa 3.500 Metern Höhe. Hier, inmitten des Simien-Nationalparks, müssen sich die Menschen das Land mit Primaten teilen: den gefräßigen Dscheladas. Im Wettlauf um die kostbaren Ähren werden Menschen und Affen zu erbitterten Rivalen. Wächter der Felder sind die Kinder. Für den 13-jährigen Melcome eine große Herausforderung: Er muss die Affen verjagen, ohne sie zu verletzten. Dabei bleibt den Dscheladas oft keine andere Wahl. Denn die Bauern dringen mit ihren Feldern immer weiter in den Nationalpark vor. Wie kann es gelingen, die Balance zwischen Menschen und Tieren wieder herzustellen? Rund 400 Familien leben in Sona – einem der sieben Dörfer im Nationalpark, inmitten eines UNESCO-Weltnaturerbes. Zwischen Steilhängen und Ebenen betreiben sie Ackerbau und Viehzucht. Ein Leben, so karg wie in der Steinzeit: ohne Strom, fließendes Wasser und Heizung. Dazu liegen die nächtlichen Temperaturen im Minusbereich. Wie eh und je dient trockener Kuhmist als Brennstoff. Doch kaum jemand sieht einen Grund zur Klage. Mancher gar ist voll der Hoffnung: Der Klimawandel bringt mehr Regen und der globale Handel billige Waren in die Berge. Wären da nur nicht diese listigen Affen. Bei der Ernte werden alle Erwachsenen gebraucht. So können die Bauern während dieser Zeit nicht mehr die schwer überschaubaren Felder bewachen und die Affen verjagen. Diese verantwortungsvolle Aufgabe liegt jetzt ganz in der Hand der Kinder.
Regie
Andrea Oster
Land
Deutschland
Jahr
2018
Herkunft
ARTE