W.A. Mozart: IdomeneoThéâtre de Genève
157 Min.
Verfügbar bis zum 14/10/2024
Blutig rot sind die Fäden, die die japanische Installationskünstlerin Chiharu Shiota über die Bühne des Genfer Opernhauses zieht, auf der Idamante die Rückkehr seines Vaters ersehnt. Das Wiedersehen bringt König Idomeneo keine Freude, hatte er doch Poseidon versprochen, das erste Wesen zu opfern, das ihm am Strand entgegenkommt.
Auf der Heimfahrt von Troja nach Kreta gerät die königliche Flotte in einen Sturm und König Idomeneo selbst wird fast vom Meer verschluckt. In höchster Not schwört er dem Meeresgott Neptun, den allerersten Menschen zu opfern, dem er zu Land begegnen sollte. Das Schicksal meint es nicht gut, denn es ist Idamante, sein eigener Sohn, der am Strand um den totgeglaubten Vater trauert. Idamante ist außer sich vor Freude, als der Vater dem Meer entsteigt. Doch Idomeneo stößt seinen Sohn entsetzt von sich.
Idamante, der zutiefst gekränkt ist, hat seine eigenen Probleme. Zwei Frauen streiten sich um ihn. Elektra ist ihm offiziell versprochen, seine Liebe gilt aber Ilia, der Königstochter von Troja, die gefangen am Hofe Kretas lebt und deren Vater und Brüder von den Kretern getötet wurden. Ilia erwidert die Liebe, mag es aber nicht zugeben.
Ilia erkennt in dem unglücklichen Idomeneo einen Gefährten im Geiste und bittet ihn, sie wie seine Tochter zu behandeln. Idamante kommt bei der Umarmung der beiden hinzu und versteht alles falsch. Jetzt fühlt er sich auch noch von Ilia hintergangen.
Sidi Larbi Cherkaoui, seit 2022 Leiter des Balletts des Genfer Opernhauses, zeichnet für die Inszenierung verantwortlich. Für das Bühnenbild holte er die japanische Installationskünstlerin Chiharu Shiota nach Genf. Die für Shiota typischen blutroten Seile werden hier zu den Schicksalsfäden, die die Trojaner gefangen halten, die Protagonisten aneinander binden und in die sich alle verstricken.
In der Titelrolle brilliert der Schweizer Tenor Bernhard Richter, und Lea Desandre in der Rolle des unglücklichen Idamante. Giulia Semezato gibt eine lyrische Ilia und Federica Lombardi überzeugt furios als die verschmähte Verlobte Elektra. Die Protagonisten singen nicht nur, sie sind eingebettet in Cherkaouis Choreographien, an der Seite der Truppe des Grand Théâtre und des Ensembles Eastman. Tanz, Bühnenbild und Gesang verschmelzen zu einem Ganzen.
Leonardo García Alarcón dirigiert die Cappella Mediterranea und das Orchestre de Chambre de Genève.
Aufzeichnung vom 23. Februar 2024 im Grand Théâtre de Genève.
Mit
Giulia Semenzato (Ilia)
Bernard Richter (Idomeneo)
Omar Mancini (Arbace)
Lea Desandre (Idamante)
Luca Bernard (Operpriester)
Federica Lombardi (Elektra)
William Meinert (Die Stimme)
Mit
Ballet du Grand Théâtre et d’Eastman
Inszenierung
Sidi Larbi Cherkaoui
Dirigent/-in
Leonardo García Alarcón
Orchester
Orchestre de Chambre de Genève
Cappella Mediterranea
Chorleitung
Mark Biggins
Chor
Chœur du Grand Théâtre de Genève
Choreographie
Sidi Larbi Cherkaoui
Libretto
Giambattista Varesco
Bühnenbild / Ausstattung / Bauten
Chiharu Shiota
Kostüme
Yuima Nakazato
Licht
Michael Bauer
Regie
Andy Sommer
Land
Frankreich
Schweiz
Jahr
2024