Haben Tiere bessere Staaten?42 - Die Antwort auf fast alles
28 Min.
Verfügbar bis zum 07/09/2027
Sendung vom 08/09/2024
- Untertitel für Gehörlose
In den vergangenen Jahrhunderten haben wir in Europa eine erstaunliche Vielfalt an Staatsformen erlebt. Fast alle hatten gemeinsam, dass sie nicht besonders langlebig waren. Verglichen etwa mit Ameisenstaaten, die seit Jahrmillionen scheinbar unverändert bestehen. Vielleicht sollten wir uns fragen, ob Tierstaaten uns nicht etwas voraus haben. Und was wir von ihnen lernen können.
Der Gedanke, dass wir in Sachen Zusammenleben vom Tierreich lernen können, ist alles andere als neu. Schon König Salomo in der Bibel, sagt der Literaturwissenschaftler Niels Werber, lobt die Ameise für ihre in Selbstorganisation erreichte Effizienz. Und auch danach tauchen Wölfe, Ameisen, Bienen mit ihren Rudeln und Staaten häufig in der Literatur auf. Große Denker haben über die Jahrhunderte immer wieder in Tiergesellschaften Parallelen zu uns oder auch Vorbilder gesehen. Weil es Tiergesellschaften offenbar dauerhaft gelingt, individuelle und soziale Bedürfnisse auszubalancieren und im Verbund das Beste für alle herauszuholen. Oder ist das nur eine Vermutung? Die Evolutionsbiologin Susanne Foitzik warnt vor einer unzulässigen Vermenschlichung, ohne die erstaunlichen zivilisatorischen Leistungen der Insekten schmälern zu wollen. Wer weiß schon, dass manche Ameisenarten seit Jahrmillionen Ackerbau und Viehzucht betreiben? Der Blick in die Staaten der Tiere macht uns auf andere Möglichkeiten des Zusammenlebens aufmerksam. Nicht alle eignen sich zur Übernahme durch den Menschen. Aber manche, betont die Verhaltensbiologin Meg Crofoot, lassen uns erkennen, wie gut wir Menschen eigentlich ausgestattet wären, um uns stabilere, bessere Ordnungen zu bauen.
Regie
Gunnar Mergner
Land
Deutschland
Jahr
2024
Herkunft
BR