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Blast the PastZoo - Tierschutz oder Quälerei?
18 Min.
Verfügbar bis zum 18/12/2027
- Untertitel für Gehörlose
Sind Zoos Orte für Artenschutz, Bildung und Erholung – und für unpolitische Freude an exotischen Tieren? Seit dem 19. Jahrhundert wird dieses Bild propagiert. Kritiker sahen in Zoos aber stets auch eine Machtdemonstration gegenüber kolonialisierten Ländern, sowie einen Grund für unnötiges Tierleid, da es für Wildtiere wirkliches Tierwohl nur in Freiheit geben kann.
Zoos versprechen Erholung, Unterhaltung und Bildung für die ganze Familie. Während sie auf den ersten Blick unpolitisch erscheinen, waren Zoos immer auch Ausdruck kolonialer Machtverhältnisse. Exotische Tiere aus fernen Ländern wurden zur Schau gestellt, um die Überlegenheit der westlichen Zivilisation gegenüber kolonialisierten Ländern zu demonstrieren. Besonders umstritten waren die sogenannten Völkerschauen, bei denen Menschen aus den Kolonien präsentiert wurden, um die vermeintliche "Primitivität" dieser Kulturen zu verdeutlichen. Für viele leisten Zoos einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Durch Zuchtprogramme konnten gefährdete Tierarten vor dem Aussterben bewahrt werden. Heini Hediger (1908 - 1992), ein Pionier der modernen Tiergartenbiologie, argumentierte, dass Zoos einen klaren Bildungsauftrag haben. Für ihn war es entscheidend, dass Zoos dazu beitragen, das Verständnis und die Wertschätzung der Menschen für Wildtiere zu fördern. Für Kritiker sind Zoos jedoch nichts anderes als Orte der Gefangenschaft. Die Wildtiere werden in künstliche, nicht artgerechte Gehege gesperrt, was häufig zu Verhaltensstörungen führt. Franck Schrafstetter vom Tierschutzverein Code Animal betont, dass echtes Tierwohl nur in Freiheit erreicht werden kann. Die Frage, ob Zoos ihren Bildungsauftrag erfüllen oder ob sie letztlich Gefängnisse sind, bleibt umstritten. "Blast the Past" konfrontiert die Narrative und zeigt anhand von eindrucksvollem Archivmaterial, wie sich beide Argumentationen durch die Geschichte ziehen.
Regie
Anne Heimerl
Land
Deutschland
Jahr
2024
Herkunft
MDR