Mit offenen KartenFinnland und Russland: Das Ende der Neutralität
13 Min.
Verfügbar bis zum 22/02/2030
Sendung vom 01/04/2023
- Synchronisation
Finnland hat in der Vergangenheit lange auf Neutralität gesetzt. Doch der Krieg in der Ukraine zwang das Land an der Grenze zu Putins Russland, sich für eine Seite zu entscheiden. Eine historische Bestandsaufnahme.
Mit zwei großen Nachbarn – den Schweden im Westen und den Russen im Osten – blickt Finnland auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Zunächst Teil von Schweden, wurde es unter Zar Alexander I. russisch, errang 1917 seine Unabhängigkeit, wurde im November 1939 von Stalin überfallen. Danach stand es bis zum Waffenstillstand mit der Sowjetunion im Jahr 1944 auf der Seite Hitlerdeutschlands. Zu Beginn des Kalten Krieges arrangierte sich Helsinki mit Moskau, um nicht vom Ostblock vereinnahmt zu werden. Charakteristisch für diese auch als „Finnlandisierung“ bezeichnete aktive Neutralitätspolitik ist die geschickte Doppelstrategie gegenüber Ost und West: Zum einen trieb Finnland Handel mit dem sowjetischen Nachbarn, zum anderen vervielfachte es seinen Austausch mit Westeuropa und trat 1995 der Europäischen Union bei. Nach und nach gab das Land jedoch seine traditionelle Neutralität auf und näherte sich angesichts des wiedererstarkenden russischen Imperialismus unter Wladimir Putin immer mehr dem Westen an. 2022 beantragte Finnland aus Angst vor der Ausweitung des Ukraine-Konflikts die Mitgliedschaft in der NATO.
Moderation
Emilie Aubry
Land
Frankreich
Jahr
2022
Herkunft
ARTE F