GEO ReportageVietnam: Die letzten Pangoline
Ausschnitt (2 Min.)
Verfügbar ab dem 07/12/2024
TV-Ausstrahlung am Samstag, 14. Dezember um 09:00
Sendung vom 10/02/2018
- Untertitel für Gehörlose
Acht Arten des Pangolin, auch Schuppentier genannt, gibt es weltweit, jede davon ist akut vom Aussterben bedroht. Grund ist zum einen die verstärkte Nachfrage in asiatischen Restaurants nach Pangolinfleisch, zum anderen die Verwendung der Schuppen in der traditionellen chinesischen Medizin. Wenn nicht bald etwas passiert, werden Pangoline in wenigen Jahren ausgestorben sein.
Um das Schuppentier, das auch Pangolin genannt wird, steht es schlecht. Mit diesem Säugetier wird weltweit illegaler Handel betrieben. Das Geschäft ist lukrativ, die Gewinnspanne enorm. Ihren Schuppen, die so wie unsere Fingernägel aus Keratin bestehen, werden Heilkräfte nachgesagt. Sie sollen den Milchfluss stillender Mütter stimulieren, Asthma und Schuppenflechte heilen. Das Fleisch gilt für viele Asiaten als Delikatesse und der Verzehr als Statussymbol. Pangoline haben nichts, was den Beschützerinstinkt im Menschen weckt – keine großen Augen und auch kein kuscheliges Fell. Sie lassen sich schwer züchten und sterben schnell in Gefangenschaft. Kaum jemand kennt sie, kaum jemand schützt sie. Seit Ende der 1990er Jahre ist in Vietnam zwar die Jagd auf die Tiere verboten, gewildert werden sie trotzdem. Allein in den letzten zehn Jahren wurden weltweit mehr als eine Million Pangoline illegal gehandelt. Lange Zeit wussten die vietnamesischen Behörden nicht, wie sie mit konfiszierten Tieren, von denen die meisten krank und geschwächt sind, umgehen sollten. Das Rettungszentrum im Nationalpark Cuc Phuong, rund 140 Kilometer südwestlich von Hanoi, entstand aus dieser Notlage. Etwa 20 Mitarbeiter arbeiten heute hier, nehmen beschlagnahmte Tiere auf und pflegen sie gesund. Der 25-jährige Tierarzt Lam Kim Hai gehört zu ihnen. Seine Arbeit im Zentrum ist ein Vollzeitjob. Ständig kommen neue Tiere hinzu. Nun endlich sollen 25 von ihnen ausgewildert werden. Ein großer Moment für das Zentrum und Lam Kim Hai. Und eine kleine Chance für das Pangolin, dass die Art vielleicht doch überlebt.
Regie
Therese Engels
Land
Deutschland
Jahr
2017
Herkunft
ARTE