ARTE ReportageTigray: Vergewaltigung als Waffe
52 Min.
Verfügbar bis zum 23/12/2024
TV-Ausstrahlung am Samstag, 23. November um 17:25
Sendung vom 23/11/2024
(1) Tigray: Zwischen 2020 und 2022, während der Kämpfe zwischen den Tigray und den Armeen Äthiopiens und Eritreas, vergewaltigten Soldaten mindestens 120.000 Frauen. Zwei Frauen kämpfen nun darum, den Opfern zu helfen. (2) Den Opfern sexueller Gewalt in Konflikten weltweit eine Stimme zu geben und ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen, ist das Ziel der NGO "We are NOT Weapons of War".
(1) Tigray: Vergewaltigung als Waffe
Mindestens 120.000 Frauen sollen in der Region Tigray allein in den ersten acht Monaten des Konflikts von den Soldaten der Armeen Äthiopiens und Eritreas vergewaltigt worden sein - eine von zehn Frauen dort. Diese Verbrechen wurden in völliger Stille begangen, hinter verschlossenen Türen und weit weg von den Augen der internationalen Gemeinschaft. Zwei Frauen reden über das Ungeheuerliche, um ihnen allen endlich zu helfen.
Die eine ist eine bekannte Musikerin aus der Region Tigray, die andere arbeitet dort als Krankenschwester im öffentlichen Krankenhaus. Wie für alle Tigray, eine Minderheit, die sechs Prozent der äthiopischen Bevölkerung ausmacht, hat sich ihr Leben mit dem Beginn des Krieges im November 2020 von einem Tag auf den anderen verändert.
Heute kämpfen sie, jede für sich, um den tausenden Frauen in ihrer Umgebung zu helfen, die von Soldaten und Milizionären sexuell missbraucht wurden: Es geht ihnen um die Heilung ihrer Wunden, aber auch um eine psychologische Hilfe gegen die Ablehnung durch die Familien, die Männer, die ganze Gesellschaft, und auch um die Suche nach Gerechtigkeit ...
(2) Sexuelle Gewalt in Konfliktregionen: Wie man die Beweise sammelt.
Die Juristin Céline Bardet gründete die französische NGO „We are NOT Weapons of War“ nach ihren ersten Erfahrungen bei den Vereinten Nationen, dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien, der Europäische Union und bei Interpol.
Ukraine, Naher Osten, Tigray – In den heutigen Konflikten und Kriegen kommt es immer wieder zu sexueller Gewalt. Laut den Vereinten Nationen gehören dazu: "Vergewaltigung, sexuelle Sklaverei, Zwangsprostitution, erzwungene Schwangerschaft, erzwungene Abtreibung, erzwungene Sterilisation, Zwangsheirat sowie jede andere Form sexueller Gewalt von vergleichbarer Schwere". Die Opfer sind Frauen, Männer, Mädchen oder Jungen. Die Juristin und internationale Ermittlerin Céline Bardet arbeitete schon in über 50 Ländern in Konflikt- und Postkonfliktsituationen. Ihr Ziel: Opfern die Möglichkeit zu geben, Zeugnis abzulegen, gegen die Straflosigkeit der Täter zu kämpfen und die Justiz zum Handeln zu bewegen. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt gegen Frauen am 25. November gab Céline Bardet ein Interview.
Land
Frankreich
Jahr
2024
Herkunft
ARTE