360° ReportageWerft unter Palmen: Indonesiens Pinisis
53 Min.
Verfügbar bis zum 14/11/2024
Sendung vom 16/08/2024
- Untertitel für Gehörlose
Pinisis, kleine wendige Frachtensegler, verkehrten bereits zu Zeiten der niederländischen Kolonialisierung zwischen den indonesischen Inseln. Noch immer werden sie wie damals gebaut, am Strand, ohne schriftlichen Bauplan. Eine Einzigartigkeit, die inzwischen zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO gehört.
Syarifuddin hat es wieder einmal geschafft – eines seiner Schiffe ist fertig gebaut und soll die kleine Werft am Strand von Sulawesi verlassen. Monatelang hat der Bootsbauer mit seinen Angestellten an dem Auftrag für einen einheimischen Reeder gearbeitet, ohne schriftlichen Bauplan, ohne moderne Maschinen. Die Bootsbauer geben ihr Wissen nämlich seit jeher mündlich weiter, von einer Generation zur nächsten. So wie es Syarifuddin heute mit seinem Sohn tut. Schon zur niederländischen Kolonialzeit spielten diese Frachtensegler, Pinisi genannt, eine wichtige Rolle.
Die Bugi-Schoner, wie sie damals auch genannt wurden, sammelten die kostenbaren Waren wie etwa Gewürze ein, die dann mit größeren Handelsschiffen nach Europa gebracht wurden. Auch heute versorgen die traditionellen Lastenschiffe den indonesischen Inselstaat mit Waren des täglichen Bedarfs. Viele sind inzwischen mit einem Motor ausgestattet, was die Handhabung und Lenkung zwar einfacher macht, aber auch droht, die althergebrachte Segelkunst in Vergessenheit geraten zu lassen.
Immer weniger junge Leute beherrschen diese Technik, und lange schien es, als würde der Beruf des Segelmatrosen dem Untergang geweiht sein. Doch seit einiger Zeit setzt ein Umdenken ein. Sogar junge Frauen interessieren sich neuerdings für eine Tätigkeit an Deck der Segler. Syarifuddin bereitet nun den Stapellauf seines neuesten Schiffes vor. Auch dabei sind wieder Gespür und Erfahrung gefragt. Denn bis zur Wasserung können Wochen vergehen, der Stapellauf ist sowohl vom Wetter als auch den Gezeiten abhängig. Das Schiff wird nämlich per mühsamer Handarbeit auf Rollen Stück für Stück ins Wasser gezogen. So wie es schon Syarifuddins Vorfahren taten.
Die Bugi-Schoner, wie sie damals auch genannt wurden, sammelten die kostenbaren Waren wie etwa Gewürze ein, die dann mit größeren Handelsschiffen nach Europa gebracht wurden. Auch heute versorgen die traditionellen Lastenschiffe den indonesischen Inselstaat mit Waren des täglichen Bedarfs. Viele sind inzwischen mit einem Motor ausgestattet, was die Handhabung und Lenkung zwar einfacher macht, aber auch droht, die althergebrachte Segelkunst in Vergessenheit geraten zu lassen.
Immer weniger junge Leute beherrschen diese Technik, und lange schien es, als würde der Beruf des Segelmatrosen dem Untergang geweiht sein. Doch seit einiger Zeit setzt ein Umdenken ein. Sogar junge Frauen interessieren sich neuerdings für eine Tätigkeit an Deck der Segler. Syarifuddin bereitet nun den Stapellauf seines neuesten Schiffes vor. Auch dabei sind wieder Gespür und Erfahrung gefragt. Denn bis zur Wasserung können Wochen vergehen, der Stapellauf ist sowohl vom Wetter als auch den Gezeiten abhängig. Das Schiff wird nämlich per mühsamer Handarbeit auf Rollen Stück für Stück ins Wasser gezogen. So wie es schon Syarifuddins Vorfahren taten.
Regie
Dietmar Klumpp
Land
Deutschland
Jahr
2023
Herkunft
ARTE