Der schwarze MönchFestival von Avignon 2022
Auf dem 76. Festival von Avignon inszenierte der russische Filmemacher, Theaterregisseur und Putin-Kritiker Kirill Serebrennikow im Ehrenhof des Papstpalastes "Der schwarze Mönch". In der radikalen Adaption der fantastischen Novelle von Anton Tschechow stellt Serebrennikow fundamentale und schmerzhafte Fragen nach Freiheit und Selbstentgrenzung.
Kirill Serebrennikov ist dem Publikum in Avignon für seine kompromisslosen Arbeiten bekannt – von „Idioten“ 2015 über „Die toten Seelen“ 2016 bis zu „Outside“ 2019. In dieser nicht weniger radikalen Inszenierung akzentuiert Serebrennikov Tschechows Erzählweise, in der sich in einem komplexen Zusammenspiel zahlreiche persönliche Geschichten miteinander verweben: Es gibt nicht die eine Wahrheit, keine Figur kann einen Anspruch auf die Wahrheit erheben. Diese Erkenntnis überträgt der Regisseur auf die Bühne, indem er die Geschichte auf der von ihm gestalteten Bühne aus verschiedenen Perspektiven und mit verschiedenen Mitteln erzählt.
Mit einem Ensemble aus russischen, deutschen, lettischen, amerikanischen und armenischen Künstlerinnen und Künstlern setzt Serebrennikov Fragen nach Normalität und Wahnsinn, gesellschaftlicher Anpassung und freiheitlicher Selbstverwirklichung in Szene. Mit Chor- und Solisten-Gesang, Tanz und Filmaufnahmen entwickelt er eine atmosphärisch dichte Stilmischung.
Die Proben zu der Aufführung hatten in Moskau begonnen, die Premiere wurde im Januar 2022 am Hamburger Thalia Theater gefeiert. „Der schwarze Mönch“ ist die vierte Arbeit Kirill Serebrennikovs für das Theaterfestival in Avignon.
Musik
Jekabs Nimanis
Mit
Filipp Avdeev (Andrej Kowrin)
Genadijus Bergorulko (Bariton)
Viktoria Miroshnichenko (Tanja)
Pavel Gogadze (Tenor)
Odin Biron (Andrej Kowrin)
Friedo Henken (Bariton)
Bernd Grawert (Der Alte)
Sergey Pisarev (Tenor)
Mirco Kreibich (Andrej Kowrin)
Vitalijs Stankevichs (Bariton)
Gabriela Maria Schmeide (Tanja)
Alexander Tremmel (Tenor)
Gurgen Tsaturyan (Der Mönch)
Azamat Tsaliti (Bariton)
Mit
Tillmann Becker
Arseniy Gordeev
Chris Jäger
Laran
Ilia Manylov
Andreï Petrushenkov
Ivan Sachkov
Aleksei Sidelnikov
Daniel Vliek
Andrey Ostapenko
Choreographie
Ivan Estegneev
Evgeny Kulagin
Inszenierung
Kirill Serebrennikov
Kostüme
Tatiana Dolmatovskaya
Licht
Sergey Kuchar
Dirigent/-in
Ekaterina Antonenko
Uschi Krosch
Autor:in
Kirill Serebrennikov
Anton Tschechow
Fernsehregie
Dominique Thiel
Dramaturgie
Joachim Lux
Land
Frankreich
Jahr
2022
Herkunft
ARTE F