360° ReportageFreiheit auf Pferderücken - Der lange Weg der Nez Perce
32 Min.
- Untertitel für Gehörlose
1877 weigerten sich rund 750 Angehörige des Stammes der Nez Perce im Nordwesten der USA, ihre Freiheit aufzugeben und sich in ein Reservat zu begeben. Stattdessen begaben sie sich mit 2.000 Pferden auf eine abenteuerliche und verlustreiche Flucht über gut 2.000 Kilometer quer durch die Rocky Mountains.
1877 weigerten sich im Nordwesten der USA rund 750 Angehörige des indigenen Stamms der Nez Perce, ihre Freiheit aufzugeben und sich in ein Reservat zu begeben, das ihnen nur noch wenig Land zugestand. Stattdessen begaben sie sich mit zweitausend Pferden – überwiegend Appaloosas, eine Rasse, die die Nez Perce selbst gezüchtet hatten – auf eine abenteuerliche Flucht über mehr als 2.000 Kilometer quer durch die Rocky Mountains.
Auf diesen Moment haben sie lange gewartet: Jon, Rosa und Jack Yearout, Häuptling Emmit Taylor, Abigail und Davie Joe Whitman sowie rund 20 weitere Stammesmitglieder der Nez Perce lenken ihre Pferde in die Fluten des Yellowstone River, am Nez Perce Crossing, also genau dort, wo vor bald 150 Jahren ihre Vorfahren den geschichtsträchtigen Fluss passierten. Damals durchquerten sie das Gebiet des heutigen Yellowstone-Nationalparks – für sie eine von Geistern bewohnte Wunderwelt – und besiegten oder entkamen trickreich fünf Einheiten der US-Armee. Nur um am Ende, kurz vor der rettenden kanadischen Grenze, doch kapitulieren zu müssen. Mit den Worten „I will fight no more forever“ legte ihr letzter Häuptling Joseph die Waffen nieder.
Zu seinen Ehren und zur Erinnerung an die denkwürdige Flucht sowie die „Erfinder“ der Appaloosa-Pferderasse veranstaltet der Appaloosa Horse Club seit 1965 den sogenannten Chief Joseph Trail Ride. Jedes Jahr wird ein gut 100 Meilen langer Abschnitt der Fluchtroute geritten und beginnt im nächsten Jahr dort, wo er im Vorjahr endete. Nach 13 Jahren ist der Trailritt vollständig und beginnt wieder von vorn. Über Jahrzehnte waren es stets Hunderte von Reitern aller Hautfarben, die sich an dem Ritt beteiligten. In den vergangenen Jahren war dies nicht mehr möglich, erst kürzlich stieg die Teilnehmerzahl wieder über hundert.
Zur gleichen Zeit begeben sich zwei Dutzend Nez Perce auf einen eigenen Ritt durch den Yellowstone-Park, auf den Spuren ihrer Vorfahren, um eine spannende Passage des langen Fluchtwegs und den Freiheitsdrang ihrer Ahnen, die „Freiheit auf Pferderücken“, am eigenen Leib zu erleben. Auf dieser Zeitreise zu ihren Wurzeln begegnen den Nez Perce von heute Bisons und Grizzlybären und sie kommen an Orte, die noch Namen und Spuren ihrer Ahnen tragen. Ein Team der „360° Reportage“ hat die Teilnehmer beider Ritte mit der Kamera begleitet.
Auf diesen Moment haben sie lange gewartet: Jon, Rosa und Jack Yearout, Häuptling Emmit Taylor, Abigail und Davie Joe Whitman sowie rund 20 weitere Stammesmitglieder der Nez Perce lenken ihre Pferde in die Fluten des Yellowstone River, am Nez Perce Crossing, also genau dort, wo vor bald 150 Jahren ihre Vorfahren den geschichtsträchtigen Fluss passierten. Damals durchquerten sie das Gebiet des heutigen Yellowstone-Nationalparks – für sie eine von Geistern bewohnte Wunderwelt – und besiegten oder entkamen trickreich fünf Einheiten der US-Armee. Nur um am Ende, kurz vor der rettenden kanadischen Grenze, doch kapitulieren zu müssen. Mit den Worten „I will fight no more forever“ legte ihr letzter Häuptling Joseph die Waffen nieder.
Zu seinen Ehren und zur Erinnerung an die denkwürdige Flucht sowie die „Erfinder“ der Appaloosa-Pferderasse veranstaltet der Appaloosa Horse Club seit 1965 den sogenannten Chief Joseph Trail Ride. Jedes Jahr wird ein gut 100 Meilen langer Abschnitt der Fluchtroute geritten und beginnt im nächsten Jahr dort, wo er im Vorjahr endete. Nach 13 Jahren ist der Trailritt vollständig und beginnt wieder von vorn. Über Jahrzehnte waren es stets Hunderte von Reitern aller Hautfarben, die sich an dem Ritt beteiligten. In den vergangenen Jahren war dies nicht mehr möglich, erst kürzlich stieg die Teilnehmerzahl wieder über hundert.
Zur gleichen Zeit begeben sich zwei Dutzend Nez Perce auf einen eigenen Ritt durch den Yellowstone-Park, auf den Spuren ihrer Vorfahren, um eine spannende Passage des langen Fluchtwegs und den Freiheitsdrang ihrer Ahnen, die „Freiheit auf Pferderücken“, am eigenen Leib zu erleben. Auf dieser Zeitreise zu ihren Wurzeln begegnen den Nez Perce von heute Bisons und Grizzlybären und sie kommen an Orte, die noch Namen und Spuren ihrer Ahnen tragen. Ein Team der „360° Reportage“ hat die Teilnehmer beider Ritte mit der Kamera begleitet.
Regie
Regina Gerhard
Land
Deutschland
Frankreich
Jahr
2022
Herkunft
ARTE