Die Jagd

Lucas, Lehrer von Beruf, arbeitet nach der Schließung seiner Schule im Kindergarten seines Heimatdorfes als Erzieher. Mit vielen Eltern ist er seit seiner eigenen Kindheit befreundet, so auch mit Theo und Agnes, den Eltern der kleinen Klara. Sie sucht bei dem gutmütigen Lucas oft nach Geborgenheit und bald entwickelt sich eine freundschaftliche Beziehung zwischen den beiden. Als sie Lucas ein selbstgebasteltes Herz schenkt und ihm beim Spielen im Kindergarten einen stürmischen Kuss auf den Mund gibt, weist er Klara bestimmt in die Schranken. Am nächsten Tag findet die Erzieherin Grethe Klara mit düsterer Miene als Letzte im schon dunklen Spielzimmer. Als sie nach dem Grund für ihren Missmut fragt, sagt Klara, dass sie Lucas hasse, weil dieser böse Dinge tue. Auf das Nachfragen der Kindergärtnerin beschreibt sie ein sexuelles Szenario, das sie am Vortag in einem Pornomagazin ihres großen Bruders gesehen hat. Grethe ist alarmiert und geht davon aus, dass Lucas sich an Klara vergriffen hat.
Schnell werden die Anschuldigungen gegen Lucas immer abstruser; plötzlich geben auch andere Kinder an, von ihrem Erzieher missbraucht worden zu sein. Das Dorf verschwört sich gegen den einst so beliebten Lehrer, der vehement seine Unschuld beteuert. Die Wut der Eltern auf den Mann, dem sie ihre Kinder anvertraut haben, entlädt sich in einer wahren Hetzjagd, der Lucas ohnmächtig ausgeliefert ist.
Ein packender Film, der die Problematik des Kindesmissbrauchs aus einer anderen Perspektive – des zu Unrecht Beschuldigten – beleuchtet und dabei gesellschaftliche Mechanismen ergründet.