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Re: Auf der Spur der kriegsgefangenen VäterARTE ReportageBolivien / Bangladesch
53 Min.
Verfügbar bis zum 25/11/2024
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(1) Bolivien: Der Goldbergbau vernichtete allein in Bolivien in den letzten Jahren Millionen Hektar Wald. (2) Bangladesch: Am 5. August 2024 floh Sheikh Hasina nach über 15 Jahren als Premierministerin in einem Hubschrauber aus Bangladesch: die Autokratin war durch eine in der Geschichte des Landes beispiellose Revolte von Student*innen gestürzt worden.
(1) Bolivien: Verfluchtes Gold
Der Goldrausch in Bolivien bedroht die indigenen Völker und das Gleichgewicht der Natur im Amazonas-Regenwald. Die Goldgräber nutzen Quecksilber, um das Gold aus Erde und Gestein zu lösen, damit vergiften sie die Flüsse, von denen die indigenen Völker abhängig sind, um sich zu ernähren, insbesondere Fische sind ihre Hauptnahrungsquelle.
Der Nationalpark Madidi nördlich von La Paz ist stark gefährdet. Dieses Schutzgebiet, eines der größten der Welt mit einer außergewöhnlichen Artenvielfalt, ist die Heimat von 31 indigenen Gemeinschaften, die auf ihrem angestammten Land leben. Steigende Goldpreise und die bergbaufreundliche Politik in Bolivien lockten immer mehr, oftmals illegale Minenbetreiber an. Sie gefährden nicht nur das einzigartige Ökosystem des Parks, sondern auch die lokale Bevölkerung. Jüngste Studien zeigen, dass die Quecksilberbelastung in den indigenen Gemeinschaften siebenmal höher ist als die zulässigen Grenzwerte - ihre Gesundheit ist ernsthaft gefährdet.
(2) Bangladesch: Die Revolte der Generation Z
Sheikh Hasina hatte in den ersten Tagen ihrer Regierung noch viele neue Hoffnungen ihrer Bürgerinnen und Bürger geweckt, indem sie die Wirtschaft liberalisierte und Millionen Menschen aus der Armut befreite. Die "eiserne Lady" aber wurde allmählich zu autoritär, sie schuf einen Personenkult um ihren Vater Sheikh Mujibur, den Vater der Unabhängigkeit. Und dann trieb sie alle politischen Gegner, Journalisten und Künstler, die die Regierung kritisierten, aus dem Land.
Sie rechnete nicht mit dem Widerstand der Studierenden der Universität Dhaka. Die "Generation Z" demonstrierte zunächst gegen eine Reform des öffentlichen Dienstes, bei der ein Drittel der Stellen für die Familien der regierungsnahen Kämpfer des Unabhängigkeitskrieges reserviert werden sollte. Das neue Quotengesetz war für die jungen Leute das Symbol für die Korruption und die Vetternwirtschaft des Regimes. Sie blockierten deshalb die Universitäten und Sheikh Hasina schlug hart zu: Die Bilder von Polizisten, die aus nächster Nähe auf junge Menschen schießen, empörten die Bürgerinnen und Bürger im ganzen Land. Fast 1.000 Studierende starben, doch die Proteste gingen weiter. Sheikh Hasina wurde schließlich von der Armee fallen gelassen und musste fliehen. In der Reportage kommen Verantwortliche in der Regierung sowie Opfer des Regimes der ehemaligen Premierministerin zu Wort.
Land
Frankreich
Jahr
2024
Herkunft
ARTE