Jemen: Hunger als Kriegswaffe

4 Min.

Verfügbar bis zum 17/04/2035

Seit vier Jahren führen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate eine arabische Koalition an, die tagtäglich den Jemen bombardiert. Auf der Basis der vom Yemen Data Project (siehe Fußnote) gesammelten Informationen hat Disclose die 19.278 Angriffe analysiert, die zwischen dem 26. März 2015 und dem 28. Februar 2019 gemeldet wurden.
Das Ergebnis: 30 Prozent der Luftangriffe galten zivilen Zielen und gehorchten der klaren Absicht der Koalition, grundlegende, für die 28 Millionen Jemeniten lebenswichtige Infrastrukturen zu zerstören.

Farmen, Märkte, Fischerboote, Trinkwasserzisternen: 1.140 Angriffe zielten auf die Landwirtschaft, auf die Nahrungs- und Trinkwasserversorgung der Bevölkerung. Damit ist der Ernährungssektor das dritthäufigste Angriffsziel der Koalition, nach den militärischen Einrichtungen (4.250 Angriffe) und den Wohngebieten (1.883 Angriffe). Die Bombardierungen haben wesentlich zur humanitären Krise im Jemen beigetragen, der derzeit schlimmsten auf der Welt. Laut den Vereinten Nationen benötigen nicht weniger als 80 Prozent der Bevölkerung dringendst Nahrungshilfe.

Die Recherchen von Disclose zeigen, dass hinter dieser Krise eine bewusste Hunger-Strategie steht. Saudi-Arabien und die Emirate machen im Jemen den Hunger zur Waffe, auch mit Flugzeugen, Raketenlenksystemen und Kriegsschiffen „made in France“.

Journalist

  • Disclose.ngo

  • Hérade Feist

Land

Frankreich

Jahr

2019

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